Kaiserschnitt
In der Klinik für Geburtshilfe ziehen wir die natürliche Geburt vor. Nur in begründeten Ausnahmefällen – bei einem erhöhten Risiko für Mutter und Kind – wird der Kaiserschnitt durchgeführt.
Pro Kaiserschnitt wird oft argumentiert, dass er den Geburtsstress des Kindes mindere und seine Entwicklungschancen verbessere. Allerdings liegen die Risiken für die Mutter etwa drei- bis fünfmal höher als bei einer vaginalen Geburt: Unter anderem können Blutverlust, Wundheilungsstörungen, Thrombose-Embolie, Infektionen, Spätkomplikationen durch innere Verwachsungen und erneuter Kaiserschnitt bei nachfolgender Schwangerschaft die Folge sein. Auch ist damit eine längere stationäre Verweildauer verbunden.
Auf der anderen Seite geht es dem Neugeborenen nach einem Kaiserschnitt nicht grundsätzlich besser als nach einer vaginalen Geburt. Das ist wissenschaftlich belegt, auch in unserer Klinik kann man diese Erkenntnis aus Erfahrung in der täglichen Arbeit bestätigen. Deshalb wird individuell und sehr sorgfältig geprüft, ob eine Schnittentbindung notwendig ist. Das ist etwa bei einem engen mütterlichen Becken oder bei unnormaler Lage des Mutterkuchens der Fall und selbstverständlich auch dann, wenn sich im Verlauf der vaginalen Geburt Komplikationen wie etwa Sauerstoffmangel beim Kind anbahnen. Sind aber alle Voraussetzungen für eine vaginale Geburt erfüllt, dann sollte nicht von vornherein ein Kaiserschnitt gewählt werden.